Neuer „Anstrich“ für Trafostation.

Schüler gestalten Trafohäuschen zwischen Beienheim und Weckesheim mit Graffiti-Kunst.

Schon von der Straße aus ist das eigentlich unscheinbare kleine Gebäude mitten im Feld gut zu sehen. Kein Wunder, denn alle vier Seiten sind leuchtend bunt und farbenfroh gestaltet – phantasievoll und fachmännisch mit Graffiti besprüht. Doch es ist kein Vandalismus, sondern Kunst, die die vorher graue Trafostation der ovag Netz GmbH jetzt ziert.

3.400 Trafostationen gibt es im Versorgungsgebiet der ovag Netz GmbH. Einige von ihnen stechen dem Betrachter besonders ins Auge. Zum Beispiel jene an der L3186 zwischen Beienheim und Weckesheim, die jetzt im Zuge eines Schulprojektes einen neuen „Anstrich“ bekam: Drei Tage lang waren Schüler der Henry-Benrath-Schule (HBS) in Friedberg dort mit Sprühdosen im Einsatz, um die – zugegeben langweilige – Fassaden der Station aufzuwerten. Herausgekommen ist ein Kunstwerk, das eine richtige Geschichte erzählt.

Hinter dem Projekt steht Lehrerin Aysa Elliot. Sie unterrichtet Kunst an der HBS und hat Schüler bereits in den vergangenen Jahren an die Graffiti-Kunst herangeführt. Mit einer Arbeitsgruppe gestaltete sie zunächst in Zusammenarbeit mit einem Graffiti-Künstler Flächen auf dem Schulgelände, im vergangenen Jahr dann die neue Trafostation an der Schule in Friedberg. „Aus dieser Arbeit ging die Idee hervor, noch weitere Stationen zu gestalten“, sagt Elliot. Zwischen Beienheim und Weckesheim durften sich die Schüler nun erneut austoben.

Die Motive hat Elliot mit den Schülern entworfen und in Zusammenarbeit mit dem Graffiti-Künstler Andreas „Iron Monkey“ Pistner aus Wiesbaden verfeinert und umgesetzt. Unterstützt wurde Elliot bei den Entwürfen von der freischaffenden Künstlerin Constanze Bretthauer. Sie zeigen Fabelwesen namens Energietransformer. Figuren, die Energie erzeugen und miteinander energetisch verbunden sind. Man findet sie auch auf der bereits gestalteten Trafostation an der Schule in Friedberg. „Uns war es wichtig, einen Wiedererkennungseffekt zu erzeugen. Am liebsten würden wir noch viele weitere Stationen gestalten“, sagt Aysa Elliot. Vor Ort müssen die Wände zunächst grundiert werden. Der Profi übernimmt dann die Vorskizzen, die schließlich von den Schülern mit den Spraydosen quasi „ausgemalt“ werden, und die Feinheiten des Kunstwerks. Die rund 30 Schüler hatten nebenbei zudem genug Zeit, um Leinwände und Kleidungsstücke wie Jeansjacken mit Graffiti zu gestalten.

„Wir sind wirklich begeistert vom Ergebnis“, sagt auch Markus Ullersberger, Netzbezirksleiter Friedberg. „Zwar wird es bei der schieren Menge natürlich nicht möglich sein, sämtliche Trafostationen so zu gestalten, aber so stechen einige von ihnen besonders heraus.“ Darüber hinaus sei es schön, dass man den Kindern eine Möglichkeit habe bieten können, sich künstlerisch zu verwirklichen.

Schüler und Vertreter der ovag Netz GmbH vor einer gestalteten Fassade
Stolz präsentierten die Schüler mit Vertretern der ovag Netz GmbH ihr Werk.

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