Netzleitstelle Friedberg.

Wo das Herz der OVAG schlägt: Die Netzleitstelle in Friedberg „Bei der Warth“.

Die Telefone in der Netzleitstelle sind bei Blitz und Donner, sind nach heftigen Gewittern besonders nervös. Denn Bruchteile von Sekunden, nachdem ein Blitz noch den Himmel erhellt hat, kann es in einzelnen Häusern, ja in ganzen Straßenzügen zappenduster werden – Licht, Fernseher, Waschmaschine und Computer, schlicht alles, was mit einer Steckdose in Verbindung steht, hat dann seinen Geist aufgegeben.

Diese Notlage muss aber nicht zwangsläufig für längere Zeit anhalten – denn damit der Strom im Ernstfall wieder möglichst schnell fließt, dafür ist die Netzleitstelle da. Das Herz der OVAG schlägt Bei der Warth vor den Toren Friedbergs.

Voller Durchblick auf dem Bildschirm.

Früher wurde nur das Stromnetz Bei der Warth in der seinerzeitigen Netzleitstelle überwacht; die Netzführung für die Wasserversorgung wiederum war im Wasserwerk der OVAG in Hungen-Inheiden untergebracht. Mit der Einweihung der neuen Verbundleitstelle im Jahr 2000 zogen Strom und Wasser unter ein Dach, seit dem werden von hier aus die 21 Umspannwerke der OVAG, alle dazwischen verlaufenden Stromleitungen sowie die etwa 250 Kilometer Wasserleitungsnetz zentral überwacht und gesteuert.

Für den Bereich Wasserförderung bedeutet Steuern und Regeln: Je nach Bedarf müssen die Fördermenge der Brunnen herauf- oder herabgesetzt werden. Gleiches gilt für die Förderpumpen im Netz. Wenn die Monteure an einem Leitungsabschnitt arbeiten und er deshalb trockengelegt ist, kompensieren die Netzführer Wasser das mit der verstärkten Förderung an anderer Stelle. Außerdem überwachen sie andauernd so genannte Qualitätsdaten – also Werte für Trübung, pH-Wert, Druck und so weiter. Bei einer Abweichung vom idealen Wert geht eine Fehlermeldung in der Verbundleitstelle ein.

Bildcollage der OVAG Netzleitstelle in Friedberg
In der Gegenwart selbstverständlich: Strom und Wasser müssen immer fließen.