Siegerehrung des 15. Jugendliteraturpreises

Erster Platz für Patrizia Krug aus Hungen. Weilers Appell: „Mehr bitte!“

Was eine gute Geschichte ausmacht? Bestseller-Autor Jan Weiler weiß die Antwort: Sie müsse vor allem neu sein. „Und das geht. Das kann diese Jury bezeugen. Denn alle 24 Geschichten, die ich lesen durfte, waren neu.“ Neu, in dem eine Geschichte einen bestimmten Blickwinkel einnehme oder besondere Aspekte heraushebe, führte Weiler bei der Siegerehrung des diesjährigen, des 15. Jugendliteraturpreises der OVAG im Rahmen seiner Laudatio in der Hauptverwaltung des Unternehmens aus.

Als Beispiel zitierte er aus dem Text der 18-jährigen Patrizia Krug aus Hungen, die in diesem Jahr den ersten Platz belegt hat. „Was es schon gab, sind Zeitreisen und Zeitsprünge und den Wunsch nach dem ewigen Leben. Aber Zeitsteine, die gab es bisher nicht. Ich kannte jedenfalls keine, bis ich die Geschichte von Patrizia Krug las, die auf sieben Seiten ein kleines Universum erschafft, als sei es eine Fingerübung.“

Dieser Wettbewerb beweise: „Geschichtenerzählen kommt glücklicherweise nicht aus der Mode. Es ist ein wundervolles Zeichen, dass Ihr für uns geschrieben habt und heute hier seid. Wenn Ihr Freude am Schreiben habt, ist es egal, wie groß Euer Publikum ist.“ Abschließend richtete Jan Weiler noch einen Appell an die Preisträger: „Mehr bitte!“

Rainer Schwarz, Vorstandsvorsitzender der OVAG betonte in seiner Rede, dieser Wettbewerb sei mitnichten ein Instrument zur Aufpolierung des Images. „Nein, wir nehmen ihn für ernst und stehen hinter ihm. Es macht Freude, diesen Preis auszurichten und das wird auch künftig so bleiben.“ Gerade in Zeiten, in denen die Sprache stellenweise drohe zu „verloddern“, wo Wut und Hass in der Sprache vermehrt um sich greifen, sei es wichtig dagegen zu halten. „Sicherlich, ein einzelner Wettbewerb kann das Ruder nicht herumreißen, aber er kann Zeichen setzen. Was wäre denn, wenn es an vielen Orten solche Ausschreibungen gäbe, jungen Menschen nahe gebracht würde, wie wunderbar das sein kann, Texte zu verfassen, und damit womöglich noch ein Publikum zu begeistern?“, stellte er in den Raum.

Aus den rund zweihundert Einsendungen aus den Landkreisen Wetterau, Vogelsberg und Gießen wählte die neunköpfige Jury 24 Preisträger aus welche Geldpreise erhielten, vor allem aber die Teilnahme an einem viertägigen Workshop im November in Bad Kissingen, wo Autoren mit ihnen ihre Texte lektorieren die im Februar 2019 in einem gemeinsamen Buch erscheinen.

Die Erstplatzierte Patrizia Krug war bereits dreimal unter den Gewinnern. Eine „alte Bekannte“ ist auch die Zweitplatzierte, Julie Schöttner aus Waldsolms – sie schaffte nun mehr zum siebten Mal den Sprung unter die Preisträger. Zum fünften Mal dabei ist Annika List aus Lauterbach, welche den dritten Platz belegt.

Die Preisträger des Jahres 2018

1. Platz
Patrizia Krug (Hungen) Gesamtschule Hungen
2. Platz
Julie Schöttner (Waldsolms)
3. Platz
Annika List (Lauterbach)

Die weiteren Preisträger (in alphabetischer Reihenfolge)

Pia Amelung (Rosbach)
Pia Bonn (Friedberg) Burggymnasium Friedberg
Seba Habibyar (Bad Nauheim) St. Lioba Schule Bad Nauheim
Enya Damm (Wetzlar) Herderschule Gießen
Elke Dreis (Niddatal) Kurt-Schumacher-Schule Karben
Timothy Heinle (Ranstadt)
Nele Klatte (Bad Nauheim) Ernst-Ludwig-Schule Bad Nauheim
Lea Luh (Ortenberg) Gymnasium Nidda
Anna Merbs (Friedberg) St. Lioba Schule Bad Nauheim
Anna Mühlenbruch (Münzenberg) Weidiggymnasium Butzbach
Farnaz Nasiriamini (Butzbach)
Adam Nell (Bad Nauheim)
Laura Nold (Grünberg)
Laura Prendota (Niddatal)
Lisa Rauschel (Echzell) Gymnasium Nidda
Jamila Schiehl (Bad Nauheim) Burggymnasium Friedberg
Vanessa Schweitzer (Friedrichsdorf)
Mascha Seip (Laubach) Friedrich-Magnus-Gesamtschule Laubach
Joachim Ströde (Gießen) Landgraf-Ludwigs-Schule Gießen
Anna Wecker (Ulrichstein) Vogelsbergschule Schotten
Lina Thiede (Gießen)

Gruppenpreise

Karlhans-Frank Gedächtnispreis dotiert mit 400 Euro an die Gesamtschule Schlitz mit Lehrerin Kerstin Schäfer durch die Texte die in einer Schreibkonferenz der Klasse 9.4 – Haupt- und Realschule – durch Schreiben und gegenseitiges Vorlesen der Texte entstanden sind.

Sonderpreise

Jeweils dotiert mit 200 Euro: An das Burg-Gymnasium Friedberg jeweils für den Grundkurs Deutsch Q 2 für eine Essaysammlung unter Lehrerin Bettina Schumacher und für die Einführungsphase 2 für die Texte zu dem Thema „Wie froh, dass ich weg bin!“ (Literarische Techniken des Sturm und Drang).

Für die Klasse 9B der Freien Waldorfschule Bad Nauheim unter Lehrerin Monika Roith für die Dokumentation zu dem Thema „Frieden“.

Für den Leistungskurs Deutsch (Q2) der Limesschule Altenstadt unter Lehrerin Tanja Schäfer-Auth zu dem Projekt „Zwar Zwerge auf Schultern von Riesen, aber zusammen sind wir Dichter!“ (Reihum-Gedichte zu ausgewählten Gedichtanfängen aus verschiedenen Epochen).

Alle Preisträger des Jugendliteraturpreises 2018 der OVAG-Gruppe
Jugendliteraturpreis 2018 der OVAG-Gruppe: Alle Preisträger.
Drei Preisträgerinnen unter sich beim Jugendliteraturpreis 2018 der OVAG
Die ersten Drei: Julie Schöttner, Patrizia Krug, Annika List.
Jugendliteraturpreisverleihung mit den OVAG-Vorständen Rainer Schwarz und Joachim Arnold
Die OVAG-Vorstände Rainer Schwarz (links) und Joachim Arnold mit Patrizia Krug.
Jan Weiler beim Jugendliteraturpreis 2018 der OVAG-Gruppe.

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