Mehr Platz für Auszubildende, realistische und praxisnahe Übungssituationen, Technik auf dem neuesten Stand und den aktuellen Ausbildungsinhalten angepasst: Dafür baut die OVAG auf ihrem Betriebsgelände „Warth“ nahe Friedberg ein neues Ausbildungs-Freigelände für ihre gewerblichen Auszubildenden. „So erhalten wir die hohe Qualität der Ausbildung bei der OVAG“, sagt OVAG-Vorstand Joachim Arnold.
Das bisherige Ausbildungsgebäude auf dem Gelände stammt aus dem Jahr 1999 und wurde natürlich nach den damaligen Ausbildungsinhalten errichtet. Es war ausgelegt auf etwa zehn Auszubildende und musste im Laufe der Zeit bereits mit einem Zelt für die Kabelausbildung erweitert werden. „Das Thema ‚Arbeiten unter Spannung‘ spielte damals noch keine Rolle und wurde später nachgerüstet, was dazu führte, dass dieser Ausbildungsinhalt bisher unter optimierbaren Bedingungen durchführbar wurde“, erklärt Arian Ali Wardak, der die Bauarbeiten als Projektleiter zusammen mit den Ausbildern geplant hat und die Bauabwicklung überwacht.
In den Neubau wird eine Ausbildungsanlage für Arbeiten unter Spannung integriert, sodass ab dem kommenden August auch im Bereich 20 kV-Kabeltechnik ausgebildet wird. Das Gebäude wird teilweise unterkellert, um die notwendige elektrische Versorgung und eine möglichst reale und praxisnahe Übungssituation zu schaffen. Die Auszubildenden werden unter anderem proben können, wie man Kabel und Freileitungen montiert beziehungsweise im Straßenbeleuchtungsnetz etwas repariert oder wartet und wie man Hausanschlüsse herstellt. Vor dem neuen Gebäude stehen zudem einige Holzmasten mit Kabelfreileitungen, die genau wie früher mit Steigeisen zu erklettert sind, um im Notfall auch mal ohne Steigerwagen oder andere Hilfsmittel zur Oberleitung zu gelangen.
Die Auszubildenden der OVAG werden übrigens beim Bau bereits beteiligt: Unter fachlicher Anleitung ihrer Ausbilder liegt die Einrichtung der technischen Betriebsmittel in ihren Händen, denn die bisherige Technik wird komplett erneuert.
Insgesamt umfasst das Gelände 172 Quadratmeter und bietet damit Platz für 16 Auszubildende. Bis Oktober dieses Jahres soll alles fertiggestellt sein. Knapp 350.000 Euro wird der Neubau alles in allem kosten. „Es ist eine Investition in die Zukunft für junge Menschen und das eigene Unternehmen. Jeder Cent ist hier gut angelegt“, sind sich die beiden Vorstände der OVAG, Rainer Schwarz und Joachim Arnold, sowie Peter Hans Hög als Geschäftsführer der ovag Netz GmbH einig.